Hefe-Guide: Da geht dir ein Licht auf, nicht nur der Teig!

Hefe ist ein winziger, einzelliger Pilz, der wissenschaftlich als lebender Mikroorganismus bezeichnet wird. Die bekannteste Gattung der Hefe wird als Saccharomyces cerevisiae. (saccharo = Zucker, myces = Pilz, cerevisiae = Bier) bezeichnet.

Hefe ist überall – ein reines Naturprodukt

Hefe, oder Germ, wie sie in Österreich auch genannt wird, ist nicht nur ein faszinierendes Naturprodukt für die Zubereitung von Backwaren. Sie findet auch bei der Herstellung von Wein und Bier, Tierfutter und Bio-Treibstoff Anwendung – und das schon seit Jahrtausenden.

Erst im Jahr 1857 konnte der Franzose Louis Pasteur unter dem Mikroskop nachweisen, dass Hefe ein lebender Organismus ist. Er konnte außerdem die Rolle der Hefe im Gärprozess entschlüsseln.

Dass Hefe in der heute bekannten Form zum Backen verwendet werden kann, verdanken wir Adolf Ignaz Mautner Ritter von Markhof. Er erfand 1850 das „Wiener Verfahren“ für die industrielle Presshefe-Erzeugung. Nach diesem Verfahren produzieren auch heute noch weltweit alle Hefefabriken.

Klein, aber oho!

Eine Hefezelle ist eiförmig und ihre Größe beträgt nicht mehr als 6 – 8 tausendstel Millimeter. Sie kann daher nur unter dem Mikroskop gesehen werden.

Fun-Fact:
Reiht man alle Hefezellen, die in 500 g Hefe enthalten sind aneinander, erhält man eine 42.000 km lange Kette – mit anderen Worten: eine Kette in der Länge des Erdumfangs!

Wieso macht Hefe,
dein Gebäck so fluffig?

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Dafür sind die Hefe und der Zucker verantwortlich – sie sind ein echtes Dreamteam! Hefe entwickelt unter Zugabe von Zucker Gase und Aromen. Damit sich dieser Effekt voll entfalten kann, mag es die Hefe angenehm warm. Dadurch geht der Teig auf und es entsteht der besondere Geschmack, den du an Hefegebäck so liebst. Im Unterschied zu Backpulver, das mittels chemischer Reaktion lockert, macht dies Hefe auf ganz natürliche Weise.

Hefe ist in der Lage, Zucker oder Stärke (den Hauptbestandteil von Mehl) in verschiedene Produkte umzuwandeln, u.a. in Kohlendioxid (ein Gas, das auch in der Atmosphäre enthalten ist). Diese Umwandlung wird Fermentation oder Gärung genannt. Im Rahmen dieses Prozesses entstehen viele wertvolle Nährstoffe.

Die Aktivität von Hefe wird durch folgende Faktoren beeinflusst:
• Sauerstoff
• Temperatur
• Feuchtigkeit

Hefe gärt optimal bei einer Temperatur von 27-38°C.

Rundum schön und gesund:
Ein kleiner Würfel, der es in sich hat!

Auch die inneren Werte der Hefe beeindrucken, denn Hefe enthält jede Menge Nährstoffpower. Besonders der Gehalt an B-Vitaminen ist legendär. Vertreten sind vor allem die Vitamine B1, B2, B6 und Niacin. Dieser Mix sorgt für einen reibungslosen Stoffwechsel, unterstützt die Muskeln und ist Nervenbalsam für alle, die gestresst und angespannt sind.

Mit Folsäure, Pantothensäure und Biotin liefert Hefe zudem wahre Beauty-Vitamine, die wichtig sind für gesunde Haut, Haare und Nägel. Aber auch der Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen kann sich sehen lassen.

Hefe enthält Kalium und Natrium in einem idealen Verhältnis, Kalzium für starke Knochen und Zähne, Magnesium für geschmeidige Muskeln, Eisen für die Blutbildung und Zink für gute Abwehrkräfte. Durch reichlich hochwertiges Eiweiß ist Hefe zudem eine gute Eiweißergänzung für alle, die mehr brauchen: Vegetarier, Kinder im Wachstum, Schwangere oder Stillende und Sportler.

Schon gewusst?

Hefe ist aufgrund ihrer Zusammensetzung ein reichhaltiger Organismus mit hohem Anteil an Eiweiß, Kohlenhydraten, Mineralstoffen und Vitaminen – all diese wertvollen Nährstoffe sind unverzichtbar für die Aufrechterhaltung der menschlichen Körperfunktionen (Wachstum, Zellstoffwechsel, Immunsystem, etc.)

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